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Wieviel Pulver wird eigentlich benötigt?

  • 04 / 04 / 2024 0
Wieviel Pulver wird eigentlich benötigt?

Pulverbedarf bei der Pulverbeschichtung

Eine Berechnung des Lackverbrauchs ist grundsätzlich möglich. Hierfür ist die Ergiebigkeit des Pulverlacks ausschlaggebend. Die Ergiebigkeit gibt eine Auskunft darüber, wie viele Quadratmeter pro Kilogramm Pulverlack möglich sind. In der Praxis sind jedoch weitere Faktoren ausschlaggebend um eine zuverlässige Aussage zum Pulverlackverbrauch zu treffen. Hier gilt es grundlegende Faktoren zu unterscheiden. Die Bauteilgeometrie, die Anzahl der Werkstücke (Einzelstück oder Serie), die Qualität des Pulverlacks, die Schichtdickenvorgabe, die Applikationstechnik und die Häufigkeit der Farbwechsel sind wesentliche Aspekte, die für den Pulverlackbedarf berücksichtigt werden sollten. Wir gehen auf die einzelnen Eckpunkte ein und erläutern, die jeweiligen Hintergründe.

 

 

Berücksichtigung der Bauteilgeometrie und die Applikationstechnik

Die Form und Geometrie spielt eine große Rolle zur Berechnung des Pulverlackbedarfs. Im Zusammenspiel mit der Applikationstechnik sind große Hohlräume teils mit einer höheren Bedarfsmenge zu sehen. Gerade bei Automatikanlagen entsteht hier ein hoher Anteil an Overspray. Generell ist die manuelle Applikation in der Regel ergiebiger als die Applikation über eine Automatikanlage. In Automatikanlagen besteht jedoch die Möglichkeit, je nach Pulverlack, die Rückgewinnung des Oversprays zum Teil wieder in den Beschichtungskreislauf zu führen. Hierbei kann deutlich ergiebiger beschichtet werden.

 

Einzelstück oder Serie – Häufigkeit von Farbwechseln

Wir sprechen diesen Punkt an, da dieser aus unserer Sicht ebenfalls einen großen Einfluss auf eine Bedarfsmenge hat. Die Anzahl der Farbwechsel sind nicht zu vernachlässigen, da im Reinigungsprozess einige Kilogramm Pulverlack vernichtet werden können. Genauso hat die Laufzeit von Aufträgen einen Einfluss. Denn der Rückgewinnungsprozess kann nicht immer von Beginn eines Auftrags erfolgen. Diese kann teils auch später im Prozess hinzugeschaltet werden. Bis zu diesem Zeitpunkt wird der Overspray nicht wieder ins Beschichtungssystem zurückgeführt. Dieser Lackanteil wird auf Verlust gefahren und in die Vernichtung geführt.

 

Qualität des Pulverlacks

Es gibt Pulverlacke, die durch ihre Herstellung für den Rückgewinnungsprozess geeignet sind und die, die diese Eigenschaften nicht mitbringen. Zum einen sind Effektpulverlacke mit Metallicanteilen oder Perleffekteigenschaften nur dann rückgewinnungsfähig, wenn diese einen weiteren Bearbeitungsschritt des Bondens durchlaufen sind. Unsere Empfehlung ist hier das Bonding-Verfahren nach Benda-Lutz um eine gute Rückgewinnungsstabilität zu erreichen.

 

Bonding-Verfahren – was ist das?

Der Prozessschritt ist so wichtig, weil ohne dieses Verfahren die Effektpigmente, wie zum Beispiel Aluminium-Bronze-Pigmente lose in der Lackrezeptur beigemischt werden. Im Applikationsprozess werden diese Pigmente im Zyklon abgesaugt und landen im Abfall. Der Rest des Pulverlacks wird in das System zurückgeführt und der Effekt des Pulverlackes verschwindet mit der Zeit des Auftrags immer weiter. Es kommt zu einer starken Reduzierung des Effekts und einem optischen Unterschied zu den ersten Bauteilen des Auftrags. Die Gefahr einer Reklamation ist groß. Zusätzlich sind die Effektpigment ungebunden im ausgehärteten Lack und die Gefahr des Lösens durch Reinigungsmittel und durch die Lackpflege ist nicht ausgeschlossen.

Im Gegensatz hierzu werden im Bonding-Prozess die Effektpigmente mit dem Stammlackmaterial verbunden. Sie befinden sich also nicht mehr lose in einer Beimischung, sondern können sich vom Stammlackmaterial nicht mehr lösen. Hierdurch kann eine gleichbleibende Effektqualität erzeugt werden, auch wenn die Rückgewinnung im System hinzugeführt wird. Gerade in Serienaufträgen kann dies ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor sein. Zusätzlich ist das Effektpigment durch die Ummantelung geschützt.

Ein weiterer Aspekt, der häufig unterschätzt wird, ist der Feinanteil im Kornspektrum des Pulverlacks. Im Abfüllprozess des Pulverlacks ist es wichtig, dass der Feinanteil entnommen wird. Dies erfolgt durch einen Zyklon und der Feinanteil wird nicht mit im Lackgebinde abgefüllt. Dieser Feinanteil würde im Rückgewinnungsprozess der Beschichtung mit abgeschieden und der Vernichtung zugeführt werden. Entsprechend würde die Ergiebigkeit deutlich schlechter ausfallen. Wir empfehlen, dass der Abfüllprozess und das Kornspektrum mit dem Pulverlackhersteller besprochen werden sollte. Dies ist ein wesentlicher Aspekt in der Preisgestaltung eines Lacksystems, welcher immer mit der Ergiebigkeit in Verbindung gesetzt werden sollte.

 

Schichtdickenvorgaben

Diese Einflussgröße hat ebenfalls eine große Rolle in der Thematik der Bedarfsanalyse von Pulverlacken. Die Vorgabe richtet sich teilweise nach Kundenspezifikationen und Zeichnungen oder nach Vorgaben des Lackherstellers des jeweiligen Systems. Die Einhaltung dieser Spezifikationen sind wichtig um die gewünschten Eigenschaften zu erreichen. 

Wir empfehlen eine prozessbegleitende Schichtdickenüberwachung um diese Parameter im Auge zu behalten. Denn hier kann die Bedarfsanalyse stark von der realen Verbrauchsmenge abweichen, wenn Schichtdicken deutlich unter- oder überschritten werden. Entsprechend ist der wirtschaftliche und qualitative der Spezifikation in Abhängigkeit dieser Einhaltung.

 

Unsere Leistung & Kontakt

Wir hoffen, dass wir Ihnen den Prozess der Pulverbeschichtung mit diesen Worten etwas näherbringen konnten. Weitere Informationen zu unseren Leistungen erhalten Sie hier: https://www.spi-weil.de/pulverbeschichtung/

Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, kommen Sie gerne auf uns zu. Weiter zu Kontakt: https://www.spi-weil.de/service/

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