
Eigenschaften und deren Vorteile zusammengefasst
Dünnschicht Pulverlacke bieten eine Vielzahl von Vorteilen und haben besondere Eigenschaften. Diese möchten wir in unserem Ratgeber einmal genauer beleuchten und auch Nachteile der Dünnschicht Pulverlacke hinweisen. Diese sollten in jedem Fall auch mit bei der Verwendung beachtet werden, da diese eine große Auswirkungen auf das Endprodukt haben kann.
Eigenschaften
Dünnschicht Pulverlacke haben grundlegend die gleichen Inhaltsstoffe, wie andere Pulverlacke auch. Diese sind grundlegend in vier Hauptbestandteile zu unterscheiden. Der Hauptbestandteil, der für die grundlegenden Eigenschaften verantwortlich ist, ist das Bindemittel. Die Bindemittelbasis und das zugehörige Härtersystem, wie zum Beispiel Polyesterharz, Epoxidharz oder Polyurethan legen grundsätzliche chemische und physikalische Bausteine fest. Die Pigmente sind für den jeweiligen Farbton verantwortlich. Zusätzlich bestimmt die Pigmentierung das Deckvermögen eines Lacksystems. Bei der Herstellung von Pulverlacksystemen aber auch bei Flüssiglacksystemen spielt das Verhältnis der Komponenten Bindemittel und Pigment eine große Rolle. Denn jedes Pigment muss mit Bindemittel umschlossen sein um eine gute Qualität zu erreichen. Hier spielt die Pigmentvolumenkonzentration eine wichtige Rolle und muss bei der Erstellung einer Rezeptur eines Lacksystems berücksichtigt werden. Die dritte Komponente sind Füllstoffe, die dem Lacksystem zugeführt werden. Hiermit werden grundsätzliche Lackeigenschaften unterstützt. Beispiele hierfür sind Haftung oder Korrosionsschutz. Sie werden meist als Feststoffe in das Lacksystem gegeben, haben aber keinen Einfluss auf das Deckvermögen eines Lacksystems. Hier existiert häufig ein Irrglaube. Als vierte und letzte Komponente kommen Additive mit in die Rezeptur. Hier können Eigenschaften, wie beispielsweise der Lackverlauf, eine Ausgasungsstabilität oder der Glanzgrad mit beeinflusst werden. Bei Pulverlacken im Allgemeinen, aber auch bei Dünnschicht Pulverlacken kommen keine Lösemittel hinzu. Das macht das System sehr umweltfreundlich und diese Lacksysteme fallen nicht in die EU-VOC-Richtlinie, der Bundes-Immissionsschutzverordnung. Bei sehr vielen Flüssiglacksystemen werden Lösemittel eingesetzt, die an die Umwelt abgegeben werden oder im Nachgang thermisch verbrannt werden müssen.
Vorteile
Pulverlacke sind in der Regel sehr robust. Sie halten hohe Beanspruchungen aus und sind in sehr vielen Bereichen der Industrie vertreten. In der Entwicklung von Dünnschichtpulverlacken hat man es geschafft, viele Eigenschaften von herkömmlichen Pulverlacken zu verbessern. Als größte Verbesserung ist die wirtschaftliche Verbesserung zu erwähnen. Viele Pulverbeschichtungsanlagen sind in der Lage einen hohen Anteil an Overspray wiederzuverwenden. Dies hat der Industrie bereits einen großen Vorteil erbracht. Gerade bei langen Auftragslaufzeiten konnten hier hohe Einsparungen erziel werden. Die Schichtdicke jetzt noch weitere reduzieren zu können, kann eine weitere große Einsparung ermöglichen. Sinnvoll ist der Einsatz oft dann, wenn ein hoher Automationsgrad vorhanden ist und eine längere Auftragslaufzeit vorhanden ist. Die Materialeinsparung kann sehr stark ausfallen. Zusätzlich können Dünnschicht Pulverlacke als NT-Variante (Niedrigtemperaturpulverlacke) ausgelegt werden. Hier kann zusätzlich Energie im Einbrennprozess eingespart werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man durch die geringe Schichtdicke häufig Gewinde nicht mehr abdecken muss. Herkömmliche Pulverlacke setzen Gewinde häufig so zu, dass diese nicht mehr verwendet werden können. Diese müssen dann aufwändig mit einem Gewindeschneider nachgeschnitten werden oder vorab mit einem Abdeckstopfen geschützt werden, dass möglichst wenig Pulverlack an das Gewinde gelangt. Dünnschichtpulverlacke ermöglichen es in vielen Fällen hierauf zu verzichten. Der Lackaufbau ist so gering, dass es möglich sein kann, das Gewinde weiterhin verwenden zu können. Dies bedeutet, dass eine nachträgliche Montage der pulverbeschichteten Bauteile vereinfacht werden kann und hier Einsparungen in der Montagezeit erzielt werden kann. Dünnschichtpulverlacke sind so konzipiert, dass sie einen sehr guten Verlauf bei einer sehr geringen Schichtdicke erreichen können. Auch der Kantenaufbau wird deutlich verringert.
Nachteile
Gerade für Lohnbeschichter sind Dünnschichtpulverlacke mit einem Aufwand verbunden diese auf Ihren Anlagen prozesssicher anzuwenden. Die Schwierigkeit liegt hauptsächlich darin, dass Auftragslaufzeiten häufig sehr gering sind und stark schwanken können. Grundlegend bedeutet dies, dass entsprechende Aufträge begleitet werden müssen um genaue Abläufe festzulegen, da häufig vorherige oder spätere Aufträge mit herkömmlichen Pulverlacken beschichtet werden und eine Umstellung der Anlagenparameter vorgenommen werden müssen und eine höhere Fehlerquelle der Anwendung besteht. Die Anwendung ist meist sinnvoll, wenn eine bestimmte Losgröße vorhanden ist und der Prozess möglich gut begleitet werden kann um eine Fehlanwendung zu vermeiden.
Zusätzlich ist zu empfehlen vor einer Umstellung auf ein solches Produkt eine ausreichende Bemusterung und Prüfung des Endprodukts vorzunehmen. Durch den geringen Schichtaufbau verändern sich unter Umständen auch geplante Maßhaltigkeiten oder andere Eigenschaften. Das Thema der Korrosionsbeanspruchung oder andere Anforderungen an das Endprodukt sollten umfangreich besprochen werden. Sinnvoll ist es sicherlich auch den Lackhersteller zur Endanwendung des Produkts zu befragen. Durch den niedrigeren Kantenaufbau können auch Kantbereiche mit einer noch niedrigeren Lackdicke ausfallen. Oder geometrische Bereiche in denen mit herkömmlichen Pulverlacken eine Schwierigkeit bestand einen gewissen Pulverlackaufbau zu erreichen können eventuell mit Dünnschicht Pulverlacken besser oder schlechter ausfallen. Ausführliche Bemusterungen und Anlagenversuche sind sehr zu empfehlen.
Bei der Anwendung in Inhouse-Anlagen kann die Umstellung eines Dünnschicht Pulverlacksystems sehr sinnvoll sein und hohe wirtschaftliche Einsparungen mit sich bringen. Gerade bei langen Auftragslaufzeiten in einem Farbton können Prozesse optimiert werden. Unsere Empfehlung ist es, ein intensives Gespräch mit dem Lackhersteller zu suchen und zu versuchen das Produkt als NT-Variante ausarbeiten zu lassen und beim Start der Serienbeschichtung die Begleitung eines Anwendungstechnikers in Anspruch zu nehmen. Dieser kann den Beginn des Auftrags direkt mit einsteuern, die Mitarbeiter auf die Umstellung der Anlagenparameter schulen und Sicherheit bei der Anwendung geben.
Unsere Leistung & Kontakt
Wir hoffen, dass wir Ihnen den Prozess der Pulverbeschichtung mit diesen Worten etwas näherbringen konnten. Weitere Informationen zu unseren Leistungen erhalten Sie hier: https://www.spi-weil.de/pulverbeschichtung/
Sollten Sie Fragen oder Anregungen haben, kommen Sie gerne auf uns zu. Weiter zu Kontakt: https://www.spi-weil.de/service/